Empfehlung #10

Die Partizipation von Patienten erleichtern und stärken

Warum ist das wichtig?

Partizipation ist für einen selbstbestimmten Umgang mit Gesundheitsproblemen und bei der Bewältigung von Krankheit überaus wichtig. Auch die Qualität der Versorgung kann daran bemessen werden, wie weit sie Nutzern Partizipation ermöglicht und diese damit in ihrer Gesundheitskompetenz stärkt. Bei den Bemühungen um Partizipation ist darauf zu achten, dass Menschen mit geringer Gesundheitskompetenz besonders gefördert werden. Das ist besonders bei der Wahrnehmung von Patientenrechten und bei der Einbindung in die Behandlung und Versorgung eine Herausforderung

Was ist zu tun?

  • In den Versorgungseinrichtungen Standards entwickeln, wie das Votum von Patienten in allen Phasen des Behandlungs- und Versorgungsprozesses erfasst und berücksichtigt werden kann („Keine Entscheidung über mich ohne mich“) und zugleich die Unterstützung bei der Wahrnehmung von Patientenrechten gegenüber Leistungserbringern ausbauen
  • Zur Verbesserung der Chancengleichheit auch bei der Partizipation sozial benachteiligten Gruppen besondere Aufmerksamkeit widmen und für sie gezielte Unterstützungsmaßnahmen zur Förderung der Gesundheitskompetenz entwickeln – besonders für Menschen mit Behinderung, mit kognitiven Einschränkungen oder mit einer anderen Muttersprache als der deutschen Sprache
  • Die kommunikative und kritische Gesundheitskompetenz und die Befähigung zu informierter Entscheidungsfindung bei Nutzern und ihrem sozialen Umfeld stärken und durch verständliche und didaktisch gut aufbereitete multimediale Angebote unterstützen
  • Nutzer als „Eigentümer“ der über sie gesammelten Informationen anerkennen und ihnen ohne Hürden uneingeschränkte Einsicht in die (elektronische) Patientenakte und vergleichbare Dokumente (zum Beispiel auch die Pflegedokumentation) gewährleisten

Welche Akteure Sind Für die Umsetzung gefragt?

  • Gesetzgeber und die Vertreter der Politik
  • Fachverbände, Hochschulen, Länder, Aus- und Weiterbildungseinrichtungen
  • Träger von Gesundheitseinrichtungen
  • Krankenkassen
  • Gesundheitseinrichtungen, zum Beispiel Krankenhäuser, Arztpraxen, Physio-, Ergotherapiepraxen, Logopädiepraxen, Pflegeinrichtungen
  • Angehörige der Gesundheitsberufe
  • Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen
  • Patienten
  • Peers, soziales Umfeld, Familie, Angehörige

die empfehlungen des aktionsplans

Für Detailinformationen klicken Sie bitte auf die einzelnen Empfehlungen:

EMPFEHLUNG #1

Das Erziehungs- und Bildungssystem in die Lage versetzen, die Förderung von Gesundheitskompetenz so früh wie möglich im Lebenslauf zu beginnen 

 

EMPFEHLUNG #2

Die Gesundheitskompetenz im Beruf und am Arbeitsplatz fördern 

 

EMPFEHLUNG #3

Die Gesundheitskompetenz im Umgang mit Konsum- und Ernährungsangeboten stärken

 

EMPFEHLUNG #4

Den Umgang mit Gesundheitsinformationen in den Medien erleichtern

 

EMPFEHLUNG #5

Die Kommunen befähigen, in den Wohnumfeldern die Gesundheits- kompetenz ihrer Bewohner zu stärken

 

EMPFEHLUNG #6

Gesundheitskompetenz als Standard auf allen Ebenen im Gesundheitssystem verankern 

 

EMPFEHLUNG #7

Die Navigation im Gesundheitssystem erleichtern, Transparenz erhöhen und administrative Hürden abbauen

 

EMPFEHLUNG #8

Die Kommunikation zwischen den Gesundheitsprofessionen und Nutzern verständlich und wirksam gestalten

 

EMPFEHLUNG #9

Gesundheitsinformationen nutzerfreundlich gestalten

 

EMPFEHLUNG #11

Gesundheitskompetenz in die Versorgung von Menschen mit chronischer Erkrankung integrieren

 

EMPFEHLUNG #12

Einen gesundheitskompetenten Umgang mit dem Krankheitsgeschehen und seinen Folgen ermöglichen und unterstützen 

 

EMPFEHLUNG #13

Fähigkeit zum Selbstmanagement von Menschen mit chronischer Erkrankung und ihren Familien stärken

 

EMPFEHLUNG #14

Gesundheitskompetenz zur Bewältigung des Alltags mit chronischer Erkrankung fördern

 

EMPFEHLUNG #15

Die Forschung zur Gesundheitskompetenz ausbauen