Empfehlung #15

Die Forschung zur Gesundheitskompetenz ausbauen

Warum ist das wichtig?

Grundlagenforschung zur Gesundheitskompetenz ist wichtig, um eine geeignete Datenbasis für die Entwicklung von Strategien zur Förderung von Gesundheitskompetenz schaffen und evidenzbasierte Interventionen entwickeln und planen zu können. Eine regelmäßige Erhebung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung ist daher ein entscheidender Baustein auf dem Weg zu einer gesundheitskompetenten Gesellschaft. Die bisherige Forschung zeigt, dass der Erwerb und die Anwendung von Kompetenzen eng mit der Persönlichkeit von Menschen, ihrer Biografie, ihren individuellen und sozialen Möglichkeiten, ihren Lebensbedingungen und Lebensumwelten verbunden sind. Die Erforschung der individuellen, organisationalen und gesellschaftlichen Einflussfaktoren, die bei der Entwicklung von Gesundheitskompetenz eine Rolle spielen, ist daher wichtig, um die Ursachen von unzureichender Gesundheitskompetenz zu erfassen und die Entwicklung von effektiven Interventionen zu ermöglichen.

Was ist zu tun?

  • Regelmäßig Daten zur Gesundheitskompetenz in Deutschland nach Bevölkerungsgruppen und Regionen im Sinne eines Monitorings erheben
  • Vorliegende Erhebungsinstrumente weiterentwickeln und neue Instrumente zur Messung spezifischer Aspekte der Gesundheitskompetenz unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen konzipieren
  • Die Forschung zu Einflussfaktoren auf die persönliche und organisationale Gesundheitskompetenz und die Wirkung von Gesundheitskompetenz auf das Gesundheitsverhalten, Morbidität und Mortalität sowie die Lebensqualität intensivieren
  • Eine gesundheitsbezogene Bildungsforschung aufbauen, um Lernvoraussetzungen, Lernbedingungen und Lernmöglichkeiten für gesundheitskompetentes Verhalten erfassen und beeinflussen zu können
  • Die Forschung zur Stärkung der Gesundheitskompetenz von vulnerablen Gruppen (zum Beispiel Menschen mit chronischer Krankheit, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit niedriger Bildung, älteren Menschen, Kindern) intensivieren
  • Forschung zur Gesundheitskompetenz von Organisationen und der Professionen im Gesundheitssystem etablieren
  • Wirkmodelle für Interventionen entwickeln und erproben, die sowohl die persönliche als auch die organisationale Gesundheitskompetenz berücksichtigen
  • Partizipative Forschung fördern, damit Interventionen den Präferenzen und lebensweltlichen Bedingungen der Adressaten entsprechen
  • Den Ausbau der Implementations- und Evaluationsforschung vorantreiben, auch zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans

welche akteure sind für die umsetzung gefragt?

  • Forschungsförderer und Stiftungen
  • Wissenschaftsministerien
  • Wissenschaftliche Einrichtungen
  • Wissenschaftler
  • Akteure aus der Praxis und Politik

die empfehlungen des aktionsplans

Für Detailinformationen klicken Sie bitte auf die einzelnen Empfehlungen:

EMPFEHLUNG #1

Das Erziehungs- und Bildungssystem in die Lage versetzen, die Förderung von Gesundheitskompetenz so früh wie möglich im Lebenslauf zu beginnen 

 

EMPFEHLUNG #2

Die Gesundheitskompetenz im Beruf und am Arbeitsplatz fördern 

 

EMPFEHLUNG #3

Die Gesundheitskompetenz im Umgang mit Konsum- und Ernährungsangeboten stärken

 

EMPFEHLUNG #4

Den Umgang mit Gesundheitsinformationen in den Medien erleichtern

 

EMPFEHLUNG #5

Die Kommunen befähigen, in den Wohnumfeldern die Gesundheits- kompetenz ihrer Bewohner zu stärken

 

EMPFEHLUNG #6

Gesundheitskompetenz als Standard auf allen Ebenen im Gesundheitssystem verankern 

 

EMPFEHLUNG #7

Die Navigation im Gesundheitssystem erleichtern, Transparenz erhöhen und administrative Hürden abbauen

 

EMPFEHLUNG #8

Die Kommunikation zwischen den Gesundheitsprofessionen und Nutzern verständlich und wirksam gestalten

 

EMPFEHLUNG #9

Gesundheitsinformationen nutzerfreundlich gestalten 

 

EMPFEHLUNG #10

Die Partizipation von Patienten erleichtern und stärken

 

EMPFEHLUNG #11

Gesundheitskompetenz in die Versorgung von Menschen mit chronischer Erkrankung integrieren

 

EMPFEHLUNG #12

Einen gesundheitskompetenten Umgang mit dem Krankheitsgeschehen und seinen Folgen ermöglichen und unterstützen 

 

EMPFEHLUNG #13

Fähigkeit zum Selbstmanagement von Menschen mit chronischer Erkrankung und ihren Familien stärken

 

EMPFEHLUNG #14

Gesundheitskompetenz zur Bewältigung des Alltags mit chronischer Erkrankung fördern